Seit mittlerweile über 30 Jahren pflegt das TPK eine Freundschaft zum Musikverein Wangen, der im Schwabenländle bei Göppingen beheimatet ist (nicht zu verwechseln mit Wangen im Allgäu und Wangen bei Stuttgart). Und am vergangenen Wochenende stand wieder einer der regelmäßigen gegenseitigen Besuche an.
Da die Wangener vor drei Jahren noch nach Kesternich gekommen waren, waren diesmal wir diejenigen, die sich freitags mittags in den Bus setzten um sich auf den 450 km langen Weg Richtung Süden zu machen. Hier ein kleiner Reisebericht:
Freitag: Um 12 Uhr haben wir uns am Dorfplatz getroffen und den Bus mit Gepäck, Instrumenten, Noten und natürlich reichlich Proviant für die Fahrt beladen, pünktlich ging es los. Doch schon kurz nach der Autobahnauffahrt war es vorbei mit schnellem Verkehrsfluss, ein Stau folgte auf den anderen. Gegen 19.30 Uhr kamen wir schließlich äußerst gut gelaunt in Wangen an. Traditionell übernachten wir nicht in Jugendherbergen oder Hotels, sondern bei den Vereinsmitgliedern. Also brachten wir kurz das Gepäck zu unseren jeweiligen Gastgebern. Anschließend hatte der Musikverein im Feuerwehrhaus und gleichzeitig aktuellem Probenraum ein Willkommensfest organisiert, wo’sch wascheschte schwäb’sche Maultasche für unsch gegebe het. Die Feier ging bis drei Uhr nachts, der ein oder andere machte auch schon an Ort und Stelle ein kleines Nickerchen.
Samstag: Gegen viertl neune (8.15 Uhr) hieß es Aufstehen und Frühstücken, denn für den Vormittag war eine kleine Stadtführung durch Göppingen geplant. In zwei Gruppen aufgeteilt erfuhren wir einiges über die Geschichte und Bauprojekte der Stadt, dann fuhren wir zurück nach Hause zu den jeweiligen Gastgebern, wo es Mittagessen gab – gut vertreten waren hier natürlich hausgemachte Spätzle! Gegen dreiviertl vier (15.45 Uhr) mussten wir in Uniform wieder zum Bus. Denn trotz allem darf bei so einer Freundschaft natürlich auch das gemeinsame Musizieren nicht fehlen. Am neu gebauten Pavillon im Nachbardorf Oberwälden war ein kleines Platzkonzert geplant. Da man im Schwabenländle keine Spielmannszüge kennt, und wenn doch, diese vor allem mit Marschmusik verbindet, kamen wir gerne der Bitte nach, zum Konzert kurz einzumarschieren. Danach spielten beide Vereine ein paar Stücke, bevor die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Lied beendet wurde. Unsere Instrumente verstauten wir im Bus, denn es ging direkt weiter ins gegenüberliegende “Lamm”, eine Dorfkneipe, in der wir mit Wurschtsalat, Brot und Bier den Abend ausklingen lassen konnten. Auch das anschließende traditionelle Eierbacken mit zwei vollzähligen Vereinen durfte natürlich nicht fehlen. Das kennt man übrigens eigentlich nicht da unten – aber wir konnten es vor einigen Jahren in Wangen etablieren, und seit dem ist es fester Bestandteil unseres Besuchs. In der Nacht ging es nachher über die Felder zurück nach Wangen (denn wir befanden uns ja immernoch in Oberwälden).
Sonntag: Der Sonntag begann mit einem gemütlichen gemeinsamen Frühstück. Danach hieß es auch schon wieder bisch zum näschte mal! (Rückblickend stellt sich die Frage, ob es sich überhaupt um den Besuch eines befreundeten Musikvereins, oder um eine Sprachreise gehandelt hat?). Bevor wir abgefahren sind haben wir noch unser Gastgeschenk an die Wangener überreicht – ein 30 Liter Fass Monschauer Zwickelbier. Wir sehen wir uns dann voraussichtlich 2021 wieder, wenn das TPK 100 Jahre alt wird. Mal schauen, ob wir das mit den Uhrzeiten bis dahin noch können, freuen tun wir uns auf jeden Fall jetzt schon!