Mit Volldampf auf den 100. Geburtstag zu
St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Kesternich feiert bald ein rundes Jubiläum. Neue Schießbahn auf der Zielgeraden
In einer der spannendsten, bewegendsten und arbeitsreichsten Phase ihrer langjährigen Vereinsgeschichte befindet sich derzeit die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft 1920 Kesternich.
Im Jahr 2020 feiert die Bruderschaft mit der gleichzeitigen Ausrichtung des Gemeindeschützenfestes des Gemeindeverband Simmerath im Mai ihr 100-jähriges Bestehen, der Bau der neuen Schießbahn im vor der Vollendung stehenden Dorfgemeinschaftshaus geht auf die Zielgerade und in einem weiteren Kraftakt steht die Vollendung der 45 Jahre alten Satzung vor der Tür.
Es mangelt also nicht an Themen und Diskussionsstoff, als sich die Bruderschaft jetzt im Vereinslokal Jousten zur Generalversammlung traf. 82 Mitglieder zählt die Bruderschaft aktuell, darunter 33 Aktive. 22 Mitglieder, die mit zahlreichen dekorierten Uniformen erschienen, konnte Brudermeister Heinz Siemons begrüßen.
Gut gewirtschaftet
Der Jahresrückblick von Schriftführerin Carols Siemons gab Auskunft über ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm im vergangenen Jahr und auch der Kassenbericht von Sigrid Rombach wies aus, dass die Bruderschaft gut gewirtschaftet hat. Die Ausgaben für das Domizil im Dorfgemeinschaftshaus schlagen bisher erst in einem überschaubaren Umfang zu Buche.
Intensiv befasste sich die Versammlung mit der Runderneuerung der aus dem Jahr 1973
stammenden Satzung. „Dieses Thema haben wir lange vor uns her geschoben, räumte Brudermeister Heinz Siemons ein, der anschließend die neue Fassung präsentierte und die 30 Paragraphen Wort für Wort vorlas. Diese schwere Kost mussten die Mitglieder ertragen, wenngleich die Neufassung noch nicht verabschiedet wurde. Dazu hätte es an diesem Abend eine Zwei-Drittel-Anwesenheit der Mitglieder bedurft. Daher soll die neue Satzung Anfang März im Zuge einer außerordentlichen Mitgliederversammlung abgesegnet werden. Dann würde auch die einfache Mehrheit der Mitglieder ausreichen.
In der neuen Satzung ist unter anderem „die Liebe zur Heimat und zum Vaterland“ festgeschrieben und als Vereinszweck wird die „Pflege und das Leben der althergebrachten Traditionen und christlicher Werte und deren Erhaltung für die nachfolgenden Generationen“ herausgestellt. Aber auch einen Beitrag zur Völkerverständigung fordert die neue Satzung von der Schützenbruderschaft, wie auch das Engagement für mildtätige Zwecke „und aktive Hilfe für Personen in Notsituationen“. Ein neuer Passus besagt, dass in Einzelfällen auch die Aufnahme von solchen Mitgliedern toleriert wird, die keiner christlichen Konfession angehören. Und selbstverständlich enthält das neue Textwerk auch umfangreiche Bestimmungen zum wichtigen Thema Datenschutz.
Hilfe für Schießbahn benötigt
Zum Abschluss der Versammlung erging noch ein dringender Appell von Norman Bonné an die Mitglieder, dass für die restlichen Arbeiten beim Ausbau der Schießbahn noch helfenden Hände gesucht würden. Das ehrgeizige Ziel lautet nämlich, das Ostereierschießen 2019 auf der neuen Anlage im Dorfgemeinschaftshaus auszurichten. Brudermeister Heinz Siemons räumte diesem sportlichen Zeitplan aber wenig Chancen ein: “Wir werden dort noch viel Arbeit haben und es sind noch mehrere Genehmigungen erforderlich“.
Auch wenn man nun mit Volldampf auf das runde Jubiläum zusteuert, findet der Höhepunkt des Schützenjahres 2019 für die Kesternicher St.-Hubertus-Schützenbruderschaft zunächst einmal am 26. Mai mit der Ermittlung der neuen Majestäten statt. Der Brudermeister drängte darauf, für den Königsvogelschuss künftig einen neuen festen Termin zu etablieren. Der bisherige Veranstaltungstag an Fronleichnam habe sich als problematisch erwiesen, da das Schützenfest dann einfach zu nahe an den Termin der Dorfkirmes heranreichte.
Wahlen und Ehrungen
Mit der bewährten Vorstandsmannschaft, deren Arbeit Versammlungsleiter Ulrich Offermann ausdrücklich würdigte, geht die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Kesternich ins neue Geschäftsjahr.
Brudermeister Heinz Siemons wurde im Rahmen der Neuwahl des Vorstandes ebenso einstimmig wiedergewählt wie auch Schriftführerin Carola Siemons, die zudem wurde auch amtierende Schützenkönigin ist. Bestätigt im Amt der Kassiererin wurde auch Sigrid Rombach.
Zum neuen stellvertretenden Brudermeister wurde Werner Quack gewählt und das Amt des 1. Schießmeisters übt künftig Norman Bonné aus. Er tritt die Nachfolge von Hubert Roder an, der künftig die Funktion des 2. Schießmeisters wahrnimmt. Ins Duo der Kassenprüfer rückt Matthias Sienkiewicz nach.
Brudermeister Heinz Siemons hatte zuvor noch einige Ehrungen vorgenommen. Lothar Küpper ist seit 40 Jahren Mitglied der Bruderschaft und Norman Bonné, der zum Oberleutnant befördert wurde, erhielt die silberne Schützenschnur. Matthias Sienkiewicz wurde zum Fähnrich befördert. Schießwart Hubert Roder zeichnete später noch die Vereinsmeisterin 2019 aus. Diesen Titel darf nach einem Ergebnis von 145 Ringen für 1 Jahr Carola Siemons tragen.
Quelle: Peter Stollenwerk, Eifeler Zeitung/ Eifeler Nachrichten