Kesternich Die ersten Kindergartenkinder bevölkern die ehemalige Grundschule in Kesternich. Jetzt wurden mit Gästen der Abschluss des ersten Bauabschnitts und die Eröffnung offiziell gefeiert.
Das nasskalte Oktoberwetter schien den Kindern gar nichts auszumachen: Fröhlich tanzend und singend trugen sie das Lied von den fleißigen Handwerkern vor. Und das zu Recht, denn die Handwerker haben in rekordverdächtiger Zeit aus der ehemaligen Schule in Kesternich eine praxistaugliche Kita gemacht. Jedenfalls konnte schon vor etwa einem Monat die erste Gruppe in die schicken und kindgerecht gestalteten Räume einziehen. Selbst Kitaleiterin Anna-Carin Müller hatte sich „nicht vorstellen können, dass die Räume so schön werden würden”.
Viele Gäste, darunter auch die Bewerber um das Amt der Städteregionsrätin bzw. des Städteregionsrates, Daniela Jansen (SPD) und Tim Grüttemeier (CDU), waren nach Kesternich gekommen, um sich ein Bild von der neuen Kita zu machen. Der amtierende Städteregionsrat Helmut Etschenberg betonte in seiner kurzen Ansprache, wie wichtig der Städteregion Aachen das Wohl der Kinder ist: „Hier haben die Kinder ausgezeichnete Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten und Talente wohnortnah zu entwickeln und zu fördern.“ Die Kita-Kesternich ist Teil des dreigruppigen Verbundes Kesternich-Rollesbroich-Lammersdorf (Ke-Ro-La).
Seit 1997 betreibt der Kreis und in Rechtsnachfolge seit 2009 die Städteregion Aachen eine eingruppige Kita in Kesternich, die bislang nur vormittags geöffnet war. Wegen der hohen Anmeldezahlen und dem gestiegenen Bedarf an U3-Betreuung war hoher Handlungsdruck gegeben. Zuletzt waren deshalb schon viele Kinder nach Strauch in die Kita gebracht worden. Nach intensiver Prüfung stand fest, dass der Umbau des Grundschulgebäudes in mehreren Teilabschnitten die wirtschaftlichste und beste Lösung sein würde. „Mit den Ausbaumaßnahmen schafft die Städteregion für Kesternich ein umfassendes und ortsnahes Betreuungsangebot. Auch für Kinder unter zwei Jahren besteht ein gut ausgebautes Angebot in Form der Kindertagespflege. Spätestens zum Kindergartenjahr 2019/2020 werden hier bis zu 60 Kitaplätze für Kinder zur Verfügung stehen“, so Etschenberg zu den Plänen.
Nicht nur die Zahl der Gruppen wächst: Auch die wöchentliche Betreuungszeit wurde auf 45 Stunden erhöht. Der Leiter des Amtes für Immobilienmanagement und Verkehr, Sander Lutterbach, erklärte, dass man entgegen der ursprünglichen Planung die Bauabschnitte eins und drei zeitgleich ausgeführt habe. Insgesamt werde dadurch ein Jahr Bauzeit gewonnen. Als nächstes steht der Umbau des Erweiterungsbaus zu einer zweigruppigen Kita inklusive eines Bewegungsraumes an. Bis September 2019 soll der gesamte Umbau zur dreigruppigen Einrichtung abgeschlossen sein. Noch bis 2017 war das Gebäude als Grundschule in Funktion.
Offen für Fußgänger
Für die erste Gruppe stehen jetzt 145 Quadratmeter zur Verfügung, hinzukommen noch einmal 60 Quadratmeter für Personal. Das komplette Gelände wurde mit einer Zaunanlage und Toren gesichert, die jedoch außerhalb der Kitazeiten offen stehen. So können Fußgänger den „Schulhof“ weiterhin als Abkürzung zur Kirche und zur Hauptstraße nutzen. Wegen der veralteten Installationen mussten die Elektrik sowie die Trinkwasserleitungen erneuert werden. Alle Leuchten sind jetzt auf die energiesparende LED-Technik umgestellt. Bedingt durch die Wohnnutzung im Obergeschoss waren zudem erhebliche Brandschutzmaßnahmen erforderlich.
Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns dankte der Städteregion für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Hier wurde Bedarf gesehen und entsprechend gehandelt, so dass wir nun eine zeitgemäße Betreuung vor Ort haben, die sehr gut angenommen wird.“ Seinen besonderen Dank richte er an Karl-Josef Henn, dessen Grundstück für Park- und Spielflächen gepachtet wurde. Bei seinem Stellvertreter Bernd Goffart und dem Ortsvorsteher Sascha Schmitz bedankte sich Hermanns für die Unterstützung während der Verhandlungen. „Diese Kita trägt zur Familienfreundlichkeit der Gemeinde Simmerath bei und macht das Leben in Simmerath für junge Familien attraktiv“, so Hermanns abschließend.
Als betroffener Vater sprach Ortsvorsteher Schmitz allen Mitwirkenden im Namen der Kinder Dank aus. In Anlehnung an die Bezeichnung der Kesternicher mit dem Spitznamen „Lehmschwalben“ hatte der Ortsvorsteher den Kindern ein „Schwalbennest“ mitgebracht, für das jetzt ein passender Platz gefunden werden muss.
Quelle: StädteRegion Aachen