Am ersten Septemberwochenende ging es für einen Teil der Kesternicher Reiter auf nach Rohren. Denn mittlerweile zum dritten mal wurde ein sogenannter Wanderritt organisiert. Das ist keine pferdesportliche Disziplin, sondern ein entspanntes Freizeitvergnügen, bei dem vergleichsweise lange Strecken zu Pferd zurückgelegt werden. Wie der Name vermuten lässt, eine Wanderung, nur zu Pferd statt zu Fuß. Das Ziel ist meist eine Wanderreitstation, von der aus es am nächsten Tag entweder wieder zurück, oder zur nächsten Station geht. In der Eifel ist ein Großteil der Wanderreitstationen über den Verein Eifel zu Pferd organisiert. Und eine dieser Stationen war auch das diesjährige Ziel.
Was eigentlich für jeden ein Grund zur Freude sein sollte, begann weniger gut, als geplant: Drei Pferde mussten krankheitsbedingt kurzfristig zuhause bleiben, und so machten sich acht Reiter Samstag Vormittag auf den Weg nach Rohren. Durch das Tiefenbachtal Richtung Dedenborn, von dort vorbei an Hammer, war zunächst Widdau das Ziel. Denn hier wurden wir in der Gaststätte Küpper erwartet, wo wir Pausenpaddocks für die Pferde einrichten durften und so ganz in Ruhe ein Stück Kuchen essen konnten. Zur Kuchenpause kamen auch einige, die nicht mitgeritten waren. Von Widdau war es schließlich nur noch ein Katzensprung bis nach Rohren. Die Strecke bot sich also für die, deren Pferde ausgefallen waren, an, um ein Stück zu Fuß mitzugehen. Es gab keine großen Zwischenereignisse. Im späten Nachmittag trafen wir wie geplant am Dröfter Hof in Rohren ein, wo schon Wassereimer für die Pferde bereit standen und wir alle sehr herzlich begrüßt wurden. Nachdem die Pferde alle in ihrem Zuhause für eine Nacht untergebracht waren, bezogen wir unsere Schlafzimmer und ließen den ersten Teil des Rittes in aller Ruhe Revue passieren, ehe wir zum Abendessen gerufen wurden. Und das sollte ein absoluter Höhepunkt werden: In einem super schönen, rustikalen Esszimmer wurde uns ein 4-Gänge Menü vom Feinsten serviert, das wir so überhaupt nicht erwartet hatten (An dieser Stelle nochmal ein Lob an die Küche!). Ein perfekter Ausklang für den ersten Tag.
Am nächsten Morgen bekamen wir ein Frühstück, das dem Abendessen in nichts nachstand und konnten uns kleine Lunchpakete zusammenstellen. Gut gestärkt und gerüstet startete Tag 2. Wir entschieden uns spontan, über Eicherscheid zurückzureiten. Die Strecke war zwar kürzer, aber wir wollten nicht die gleiche Strecke wie am Vortag reiten. Hätten wir gewusst, was auf uns zukommt, hätten wir uns wahrscheinlich anders entschieden: Kurz vor Eicherscheid mussten wir einen sehr unwegsamen, steinigen, steilen Pfad hoch, der besonders für die Pferde sehr anspruchsvoll war. Gegen Ende des Pfades versperrte uns allerdings ein riesiger Baum den Weg. Das kleinste Pony hätte vielleicht ohne Reiter und mit eingezogenem Kopf drunter durch gepasst, aber alle anderen hatten keine Chance. Umkehren war keine Option, denn keiner wollte den Weg wieder runter gehen, und wir hätten fast bis zum Ausgangspunkt in Rohren zurück reiten müssen, um einen anderen Weg zu nehmen. Nach einigem Überlegen blieb uns also nichts anderes übrig, als uns durch die Böschung an dem Baum vorbei auf den nächsten Weg zu kämpfen. Und am Ende haben wir das relativ problemlos geschafft und alle Pferde bekamen ein dickes Lob für ihre Ruhe und Trittsicherheit! Von jetzt an ging es recht flach durch Eicherscheid und dann Richtung Simmerath nach Hause.
Ein Dank geht an unsere Breitensportbeauftragte, die bereits zum dritten mal dieses tolle Erlebnis organisiert hat, an alle, bei denen wir in irgendeine Form Halt gemacht haben, an die Männer, die uns den Krempel hinterher gefahren haben, die Pferde, die sich alle als geeignete Wanderreitpferde entpuppten und die Teilnehmer, die zu einem harmonischen Miteinander während des Rittes beigetragen haben!