St. Martin reitet durch Schnee und Wind – allein

Auch in diesem Jahr reitet Martin durch Schnee und Wind und nimmt sich derer an, die sonst niemandem haben. Damit der Martin der Sage auch in diesen Zeiten seinem Auftrag gerecht werden kann, muss er sich für dieses Jahr einige Besonderheiten ausdenken: So trägt er unter seinem dichten Bart eine Alltagsmaske – denn als Soldat der römischen Armee war er seinen Untergebenen damals, wie auch heute allen Menschen, ein Vorbild. Waren es damals Schnee und Eis, die ihn auf seinem nach-Hause Weg ereilten, ist es im Jahre 2020 eine Corona-Pandemie. Und dennoch hat er ein Ziel vor Augen: Sein Heim. Geplagt von der Kälte vor bald 1700 Jahren machte er dennoch bei einem Bettler Halt, den er einsam und alleine im Schnee leiden sah – obgleich er mehrere Passierende um Hilfe bat, hielt niemand an, um sein Flehen zu hören und seine Kältequalen zu lindern.

Im Jahre 2020 reitet Martin durch die Kälte im November – und hilft den Menschen heute, indem er einen Bogen um jene macht; ihnen nicht zu nahe kommt. Er schafft es, über die Distanz hinweg den Leuten Mut zu machen und zum Ausdruck zu bringen, was nächstes Jahr sein wird: Wieder wird er umherziehen und den Leuten in der Not das geben, was sie sich von ihm erhoffen. Anstelle eines Teilstück seines Mantels wird es in diesem Jahr wohl eher eine Dosis aus dem gehalfterten Desinfektionsmittelspender sein. Im nächsten Jahr werden wir sehen, was er an Nothilfen für uns Erwachsenen und Gaben für die Kinder bereithält.

Wer sich die Gesinnung und Stimmung jener Tage vor Augen führen möchte, dem bieten wir hier eine Chance. Ein Funke. Ein Feuer. Gesang. Musik.